Lebenslauf

16 November 1911

Walter Tanau wird in Lyck (Ostpreußen) geboren

(heute: Ełk, Woiwodschaft Ermland-Masuren, Polen)

1926

Schulabschluss

1926 - 1929

Zeichner am Vermessungsamt Gumbinnen

(heute: Gussew (russisch Гусев),  Oblast Kaliningrad, Russland)

Sommer 1929

Walter Tanau trifft Otto Mueller (1874-1930) in Breslau. Die vorgelegten Arbeiten finden Muellers Zustimmung. Tanau erhält eine Einladung zur Teilnahme an Muellers Sommerseminar in Breslau sowie die Zusage zur Aufnahme als Student an der Staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe.

24. September 1930

Otto Mueller stirbt in Breslau. Tanau verlässt deshalb die Breslauer Akademie und wechselt an die Kunstakademie Königsberg.

1930 - 1932

1932 - 1935

Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden bei

1932 - 1935

Während des Studiums arbeitet Walter Tanau nebenbei als Kulissenmaler an der Semper-Oper in Dresden.

1935

Walter Tanau beendet sein Studium und geht zurück ans Katasteramt nach Gumbinnen.

1937

Einzug zur Wehrmacht.

1939

Teilnahme am Polen-Feldzug

1941

Teilnahme am Russland-Feldzug.

Tanau wird schwer verwundet und nach Straubing  ins Lazarett gebracht. Dort lernt er seine Frau Elisabeth kennen, die aus Kelheim (Niederbayern) stammt.

1941 - 1945

Aufenthalt in Hamburg als Dolmetscher (Englisch/Französisch/Russisch)

1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg lässt Tanau sich mit seiner Frau Elisabeth in Kelheim nieder.

Seinen Lebensunterhalt verdient er zunächst mit dem Bemalen von Holztellern und mit dem Schnitzen von Krippenfiguren und anderen Skulpturen. Für Kelheimer Bürgerinnen und Bürger malt er zahlreiche Ansichten von Kelheim und der näheren Umgebung.

Seine künstlerische Weiterbildung betreibt Tanau in den Nachkriegsjahren als Autodidakt. Er kauft zahlreiche Kunstbände und kopiert zu Studienzwecken Meisterwerke von Rubens, Renoir, Monet, Breughel und anderen, welche sich auch gut verkaufen lassen.

ab 1950er Jahre

Ab den 1950er Jahren entwickelt Tanau immer mehr seinen eigenen Stil. Gerd Thumser (1926-2017), Ludwig-Thoma-Biograf und persönlicher Freund Walter Tanaus, bezeichnete ihn als "Postexpressionismus zwischen Otto Mueller und August Macke".

Immer wieder erhält Tanau auch öffentliche Aufträge der Stadt Kelheim: Restaurierung des Kraus-Denkmals, Restaurierung des Mittertor-Freskos, Ausstattung von Faschingsfesten mit Dekorationen.

Noch heute sind in der Kelheimer Altstadt zahlreiche Spuren Tanaus in Form von Sgraffito-Fassaden sichtbar.

Optisches Zentrum der Lutherkirche von Saal an der Donau ist das mächtige, von Walter Tanau geschaffene Holzkreuz an der Altarwand mit einer ausdrucksstarken Darstellung des gekreuzigten Christus.

19. Oktober 1971

Walter Tanau stirbt in Kelheim