Hier sehen Sie eine Auswahl aus dem Gesamtwerk. Wenn Sie an weiteren Informationen über Walter Tanau interessiert sind oder eines seiner Werke erwerben möchten, nutzen Sie bitte das Kontaktformular.
Die gezeigten Bilder befinden sich in Privatsammlungen im In- und Ausland.
Bedeutende Kunsthochschulen waren Stationen der akademischen Ausbildung Tanaus, welche mit Beginn des Zweiten Weltkrieges ein jähes Ende fand. Nach dem Krieg setzte Tanau seine Ausbildung autodidaktisch fort: er kopierte Gemälde berühmter Künstler wie Bruegel, Rubens, Renoir, Spitzweg u. a. und erlernte so deren Techniken und Malstile. Nicht selten interpretierte er vorhandene Werke auch auf sehr eigenwillige Weise, indem er Motive aus verschiedenen Bildern zu eigenen Kompositionen zusammenfügte.
Sehr früh musste Walter Tanau feststellen, dass auch qualitativ hochwertige Kunst manchmal eine "brotlose" ist. Schon während seines Studiums in Dresden verdiente er deshalb einen Teil seines Lebensunterhaltes als Kulissenmaler an der Semperoper. Während seiner Zeit in Kelheim entstanden Faschingsdekorationen, Krippenfiguren, Sgraffito-Malereien und Landschaftsbilder mit Kelheimer Motiven. Aber auch Kopien berühmter Gemälde fertigte Tanau weiterhin als Auftragsarbeiten an.
Alte Heimat Masuren
Trotz seines bewegten Lebenslaufes mit Stationen in Breslau, Königsberg, Dresden, Polen, Russland, Hamburg und Kelheim, kehrte Walter Tanau mit seiner
Malerei immer wieder in seine alte Heimat Masuren und Ostpreußen zurück. Zahlreiche Landschaftsbilder zeugen von Tanaus Verbundenheit mit der alten Heimat. Das Ostpreußische Landesmuseum in Lüneburg würdigte dies mit der Aufnahme eines Tanau-Werkes in seinen Bestand.
Neue Heimat Kelheim
In den 60er- und 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts widmete sich Tanau zunehmend
auch Motiven aus Kelheim und Umgebung. Vereinzelt nutze er hierfür ältere Vorlagen, größtenteils malte er aber nach der Natur. Das Stadtbild prägende Örtlichkeiten wie Marktplatz, Befreiungshalle, Kirchen waren seine vielfach variierten Themen. In der Umgebung zog es ihn nach Altessing, Kelheimwinzer, in den Donaudurchbruch und ins Altmühltal, wo er mit den Burgen Prunn, Randeck und Rosenburg zahlreiche Motive fand. Sebastian Halbritter würdigte Tanaus Arbeit in seinem Buch „Riedenburg in den Augen der Maler“.
Frauenbildnisse nehmen im Werk Walter Tanaus breiten Raum ein. Die Darstellungsformen sind dabei so vielfältig wie die dargestellten Personen: Portrait, Brustbild, Gruppenbild, Paar, Akt. Bis auf wenige Ausnahmen, bei denen die Ehefrau oder Tochter als Modell zur Verfügung standen, entstammen die gezeigten Personen der Phantasie des Künstlers.
In den 60er und frühen 70er Jahren des 20. Jahrhunderts fand Walter Tanau mehr und mehr zu seinem eigenen Stil. Er verarbeitete dabei vor allem Einflüsse seines Lehrers Otto Mueller und anderer namhafter Vertreter des Expressionismus und Impressionismus. Kunstkennern ist es dadurch möglich, Tanaus "expressiven Realismus" auch ohne Signatur zweifelsfrei als "einen Tanau" zu erkennen.
Neben dem Verkauf von Bildern verdiente Tanau seinen Lebensunterhalt auch mit Schnitzereien und Fassadengestaltungen. Vor allem in der Altstadt von Kelheim kann man von Haus zu Haus Tanaus Spuren folgen.